deutscher Schriftsteller und Jazzexperte; Rundfunkjournalist; Mitbegründer des SWF Baden-Baden; Leiter der Jazzredaktion des SWF; Leiter der Berliner Jazztage; Veröffentl. u. a.: "Das Jazzbuch", "Das dritte Ohr"; "Das Leben - ein Klang. Wege zwischen Jazz und Nada Brahma" (Autobiogr.)
* 22. Juli 1922 Berlin-Weißensee
† 4. Februar 2000 Hamburg (Verkehrsunfall)
Herkunft
Joachim-Ernst Berendt war der Sohn eines protestantischen Pfarrers, der 1942 im Konzentrationslager Dachau umkam.
Ausbildung
B. begann nach dem Abitur ein Studium der Physik an der TH Karlsruhe, das er 1941 wegen der Einberufung zum Kriegsdienst abbrechen musste.
Wirken
1945 gehörte B. zu den Mitbegründern des Südwestfunks Baden-Baden. Er übernahm dort zunächst das Schallarchiv und die Abteilung Unterhaltungsmusik. Von 1950 an leitete er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1987 die Jazzredaktion des SWF und machte sich als Autor von über 10.000 Programmen um die Popularisierung des Jazz verdient. Nach eigenem Bekunden wollte er die Hörer über das informieren, was zu hören ihnen während des Dritten Reiches untersagt war: dieses "undeutsche Chaos von Niggern und Juden". "Es war die sanfte Stimme des Propheten, der die Gemeinde zusammenrief. Jazz schien plötzlich mehr zu sein als eine Musikgattung - eine Art Glaubensbekenntnis, auch ein ...